Silvia Dell’Aquila hat am Dienstagmorgen ihren Rücktritt aus dem Aargauer Grossrat bekannt gegeben. Einen Tag zuvor erklärte die Aarauer Stadträtin ausserdem, dass sie als Regionalleiterin der Gewerkschaft VPOD aufhört. Nach Dell’Aquilas Rücktritt könnte nun ein alter Bekannter ins Parlament zurückkehren: Marco Hardmeier.
Silvia Dell’Aquila verfasste kein Rücktrittsschreiben. Vielmehr bat die Aarauer Stadträtin den Ratspräsidenten Lukas Pfisterer (FDP), die Gründe für ihren Rücktritt mündlich zu erläutern. Dell’Aquila wolle künftig für das Schweizer Syndikat Medienschaffender SSM als Zentralsekretärin tätig sein, womit sie ihren Rücktritt aus dem Grossen Rat begründet.
Im Gespräch mit dem Regionalsender Tele M1 erklärte Dell’Aquila, dass sie das Amt in der Aarauer Stadtregierung zwar erfülle, aber auch viel Aufwand bedeute. Ebenfalls werde unter Aaraus Giebeln bereits gemunkelt, ob Dell’Aquila mit den Wahlen 2025 einen erneuten Angriff auf das Stadtpräsidium von Hanspeter Hilfiker wage, wie das Nachrichtenportal «ArgoviaToday» am Dienstag schreibt. Es sei allerdings noch zu früh, einen solchen Entscheid bekannt zu machen, so Dell’Aquila. Interesse am Amt habe sie aber durchaus.
Spannend bleibt auch die Nachfolge von Dell’Aquila. Bis 2019 sass Marco Hardmeier für die SP im Grossen Rat. Die Partei büsste damals mehr als vier Prozent seiner Wählenden ein und Hardmeier musste seinen Platz räumen. Im Jahr 2020 kandidierte Hardmeier als Regierungsrat, verlor allerdings gegen Parteikollege Dieter Egli.
Mit dem Rücktritt von Silvia Dell’Aquila hat Hardmeier nun also die Möglichkeit, wieder in den Grossen Rat nachzurücken. Ob er dies auch tut, bleibt indes abzuwarten. Eine offizielle Stellungnahme dazu gibt es noch nicht. Die nächsten Grossratswahlen stehen im Herbst 2024 an. (luk)